Bundeshajk 2019
Tag 1 (Di,16.04.)
Dienstagmorgen treffen wir uns an der Gemeinde, um dann mal wieder zu einem neuen Abenteuer aufzubrechen – dem Bundeshajk. Zusammen mit 2500 anderen Rangern wandern wir 5 Tage lang auf dem Rennsteig um uns am 4.Tag alle auf dem Abschlussplatz zu treffen. Aber bevor wir zum Abschluss kommen, fangen wir doch mal ganz von vorne an…
Als wir an einem der vielen Parkplätze ankommen, essen wir noch etwas, suchen uns den Weg raus, den wir heute laufen wollen und dann geht es eigentlich auch schon los. Unterwegs laufen wir erstmal durch ein paar Dörfer bis es dann in den Wald hineingeht. Der Vorteil dabei ist, dass der Boden weicher wird und man bequemer läuft. Der Nachteil, dass es bergauf geht…aber was soll´s wir wollen ja zu unserem ersten Campus und allzu weit ist die Strecke nicht.
An C10 (C steht bei uns für „chillen“) angekommen, bauen wir uns zuerst unsere Biwaks auf, kochen und essen anschließend und schauen den anderen Rangern zu, wie sie nach und nach alle ankommen und wir schon seit einer Weile dasitzen und Ukulele/Gitalele spielen bzw. hauptsächlich mit stimmen beschäftigt sind 😊
Gegen Abend haben wir uns dann alle in drei Jurten versammelt und zusammen Lieder gesungen, eine Predigt angehört und sind dann noch Zeugen einer sehr spontanen und durchaus kalten Taufe im Ententeich geworden. Ach ja, Thema Kälte…Uns war ziemlich kalt also sind wir früh ins Bett.
Tag 2 (Mi,17.04.)
Eine kalte und schlafarme Nacht ist vorbei und wir müssen uns trotz der Kälte aufraffen, um zusammen mit den restlichen Rangern aus unserer Seilschaft zu frühstücken. Seilschaft?? Sie besteht aus ca. 50 Rangern und insgesamt gibt es ca. 45 davon. Man schläft immer mit anderen Seilschaften auf dem Campus, jedoch nie mit der gleichen zweimal. Gelaufen sind wir aber trotzdem in unseren Teams.
Beim Frühstück muss leider ein Messer dran glauben, weil der/die/das Nutella steinhart ist. Danach heißt es Essen fürs Mittagessen einpacken und eigentlich sollen alle Teams bis 8 Uhr den Campus verlassen haben. Als wir loslaufen ist es allerdings schon 11:30 Uhr. Das liegt daran, dass sich einer von uns dazu entschieden hat, den Hajk abzubrechen.
Das späte Loslaufen ist für uns kein Problem, denn unsere Tagesetappen sind generell nicht lang (zum Vergleich: Es gibt Teams die täglich ca 10-15 km gewandert sind). So kommt es, dass wir schon nach einer Stunde an einer Station (von uns auch „spontan“ genannt) Mittagspause machen. Dort treffen wir ein Team aus unserer Seilschaft mit dem wir dann gemeinsam Lieder singen und Tee kochen. Deshalb dauert diese Pause auch 2 Stunden 😊. Danach laufen wir zusammen zu unserem nächsten Campus, der auch nicht länger als eine Stunde entfernt ist.
An C11 angekommen bauen wir wieder unsere Biwaks auf, chillen ´ne Runde und kochen unser Abendessen. Danach geht es wieder zur Abendveranstaltung, die diesmal im Freien ist. Und weil es auch heute wieder ziemlich kalt ist, wärmen wir uns danach noch schnell am Feuer auf und gehen wieder früh ins Bett.
Tag 3 (Do,18.04.)
Auch diese Nacht ist wieder ziemlich kalt, allerdings schon etwas wärmer als die Vorherige. Diesmal müssen wir bis 8 Uhr wirklich losgelaufen sein, weshalb wir als Seilschaft erst einmal ein Stück laufen und dann gemeinsam frühstücken.
Weitergelaufen sind wir dann doch getrennt. Unterwegs steuern wir zuerst eine Gebets- und dann eine Waffelstation an. Dort machen wir wieder Mittagspause, essen, backen Waffeln und machen unsere Teamzeit, in der wir uns über die Predigt vom Vorabend unterhalten.
Danach geht’s weiter und kurze Zeit später sind wir auch schon an C9. Da wir diesmal – trotz langer Pause – sehr früh da sind, gehen wir Mädels duschen, legen uns in die Sonne und schauen den anderen beim Biwak bauen zu. Die Jungs gehen noch zu einer Station direkt am Campus nur was sie da gemacht haben weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Der Nachmittag/Abend ist eigentlich wie alle anderen, mit einem Highlight: Es gibt für jeden nach der Veranstaltung Pancakes. Uns ist danach mal wieder kalt, also schnell ins Bett.
Tag 4 (Fr,19.04)
Einige aus unserer Seilschaft wollen zum letzten Campus nach Schmiedefeld laufen und brechen deshalb wesentlich eher als wir auf. Zusammen mit einem anderen Team aus Berlin laufen wir wieder ein Stück, treffen unterwegs noch ein weiteres Team und frühstücken dann alle gemeinsam auf einem Spielplatz.
Dann müssen wir fast bis an unseren Startpunkt zurück, lassen dort an einer Station unsere Rucksäcke stehen, um wieder bergauf in Richtung C10 zu laufen. Hä, was wollen wir denn da?! Das ist doch nicht der letzte Campus? Nein, das nicht, aber auf der Hälfte des Bergs ist unsere Aktion (oder wie wir es nennen: „angemeldet“). Wir haben uns für die Pfadfinderküche entschieden und so kommt es, dass wir ein durchaus leckeres Mittagessen mit Fisch, Cowboy-Eintopf, Sandwiches und Krapfen haben.
Alle fertig? Gut dann ab nach unten zurück zu unserem Gepäck und wie wär´s mit noch ´ner Mittagspause? Die andere ist doch schon sooo lange (max. 45 min.) her! Also gut. Nach dieser Pause geht’s zu einem der Parkplätze, ab dem Shuttlebusse zu C6 – dem Abschlusscampus in Schmiedefeld – fahren.
Allerdings kommen ja nicht nur wir an diesen Parkplatz und so bleiben wir erstmal dort, singen mit einigen Anderen Lieder und vertreiben uns so die Zeit bis das nächste Shuttle kommt. Während der Fahrt sind wir natürlich nicht still, sondern haben weiterhin gute Laune und zeigen das auch, indem wir alle möglichen Pfadfinderlieder singen.
Das ist eine gute Gelegenheit, um anzumerken, dass wir eigentlich immer, wenn wir gelaufen sind, Lieder gesungen haben. Es sei denn es war doch zu anstrengend.
Außerdem sind wir froh, diese Strecke nicht laufen zu müssen, sondern Bus zu fahren 😊
Am Campus angekommen suchen wir den Rest unserer Seilschaft, was nicht schwer ist, da alles gut organisiert ist. Jetzt kommt wieder das Übliche. Nur die Abendveranstaltung ist etwas größer und es sind ein paar mehr Menschen da. 2500 Menschen machen schon eine Bombenstimmung, die mit Sicherheit auch das Dorf unten im Tal mitbekommt. 😊
Auch nach dieser Veranstaltung merkt man, dass wir bereits ein paar Tage unterwegs und deshalb müde sind und gehen wieder relativ früh ins Bett. Man könnte auch sagen, dass wir uns einfach immer sehr genau an die Nachtruhe gehalten haben.
Tag 5 (Sa,20.04.)
Diese Nacht ist mit Abstand die wärmste, aber auch heute hat Aufstehen seine Nachteile. Die Schlange an den Dixis ist „etwas“ länger als sonst und heute Mittag ist dieser Bundeshajk vorbei.
Ein letztes Mal Biwaks abbauen und frühstücken und dann geht’s auch schon los zur Abschlussveranstaltung, bei der wir einen Aufnäher bekommen. Danach geht eigentlich alles ziemlich schnell. Wir verabschieden uns von den Leuten, die wir kennengelernt oder wieder getroffen haben und gehen zu unseren Autos.
Kaum losgefahren schlafen wir Mädels alle ein und nur unser Fahrer hält sich tapfer wach. An der Gemeinde angekommen ist jeder müde, aber glücklich. Abends treffen wir uns noch einmal zum Abendessen und lassen den Hajk ausklingen.
Obwohl die Zeit auf dem Bundeshajk 2019 sehr schön war, ist abends jeder glücklich, wieder in seinem warmen und bequemen Bett schlafen zu können.
Eva Grömling
Übrigens hat der MDR über uns berichtet: https://www.mdr.de/thueringen/sued-thueringen/ranger-pfadfinder-wandern-rennsteig-100.html